Impressionen der Buchvernissage von 22.11.2016 im Burgbachsaal in Zug.
Wenn mir vor drei Jahren jemand gesagt hätte, ich würde im Herbst 2016 aus meinem Buch vor Publikum vorlesen, hätte ich diese Person wahrscheinlich für übergeschnappt und unzurechnungsfähig gehalten. Nun ist aber dieser Gedanke Wirklichkeit geworden.
Wie ist es dazu gekommen?
Eigentlich hatte ich gar nie die Absicht, ein Buch zu schreiben.
Auslöser war meine Mutter, die vor knapp 40 Jahren verstorben ist. Sie war eine gebürtige Italienerin. Unsere Ahnen waren anfangs letzten Jahrhunderts in die Schweiz eingewandert. Sie stammten aus Rubiera, einem Dorf in der Nähe von Modena, in der Region Reggio Emilia.
Als ich jung war, zeigte ich kein grosses Interesse an meinen italienischen Vorfahren. Man lud sich gegenseitig ein und schrieb sich Weihnachts- und Osterkarten. Vor einigen Jahren wollte ich doch mehr darüber wissen und begann, einen Stammbaum zu erstellen. Die Recherchen für diese anspruchsvolle aber auch interessante Aufgabe führten mich in zahllose staatliche- und kirchliche Archive in der Schweiz, in Italien und Frankreich. Alle diese Geschichten sind jetzt irgendwo vereint, in den Herzen meiner verstorbenen und noch lebenden Verwandten, die sich auf dem Stammbaum befinden.
Nun, was sollte ich mit all den Informationen, Anekdoten und Gegebenheiten anstellen, die ich im Laufe der letzten Jahre gesammelt hatte. Mir kam die Idee, eine Geschichte zu schreiben, halb wahr, halb fiktiv. Ausgangspunkt sollte der Bahnhof Rubiera sein. Ich stelle mir vor, wie meine Vorfahren, mit einem Koffer oder vielleicht nur mit einem Bündel ausgestattet, am Bahnhof standen und auf den Zug warteten, der sie Richtung Norden bringen sollte. Wie sie dann hier eine Arbeit suchten, sich verheirateten und Familien gründeten. Aber es gelang mir nicht, diese Gedanken auf Papier zu bringen. Doch ich liess nicht locker. So erfand ich eine männliche Person, ein fiktiver Abkömmling unserer Familie. Er sollte so Mitte 60 und in Zug, meiner Heimatstadt, geboren und aufgewachsen sein. Von diesem Mann ist in diesem Buch die Rede.
Die Geschichte spielt vor allem in der Stadt Zug und in Italien und so konnte ich beide Hälften meiner Seele zu Wort kommen lassen.